John Deere zeigt seine Vision der Zukunft

Vom 10. bis 16. November zeigen wir auf der AGRITECHNICA in Hannover, wie Landwirtschaft in Zukunft sein kann. Martin Albersmeier gibt einen exklusiven Einblick in die “Future Technology Zone“ auf dem John Deere Messestand.

Wenn ihr auf der AGRITECHNICA in der Messehalle 13 unseren John Deere Stand von Weitem seht, könnt ihr sie nicht übersehen – die „Future Technology Zone“. Ein hell erleuchtetes Rondell, mit 30 m Durchmesser und 6 m Höhe. Durch einen der vier Eingänge tretet ihr in die Welt der Zukunft ein. 750 Besucher passen hier locker rein – ohne dass es eng wird. Auf den ersten Blick ist zu erkennen: Hier geht es nicht um Landtechnik der Gegenwart, sondern um Prototypen und Visionen, wie die Landwirtschaft zukünftig aussehen könnte. Aber alles was ihr hier seht, wird bereits im Feld getestet.

Los geht’s, rein in die Zukunft

Wenn ihr in das Rondell eintretet, wird euch zuerst die riesige Drohne auffallen, die über euren Köpfen in 6 m Höhe schwebt. Sie hat einen Durchmesser von über 9 m und trägt eine Pflanzenschutz-Spritze. Die Drohne ist die präzisere Alternative zu Hubschraubern, die derzeit zum Beispiel in Weinbergen oder anderen schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt werden.

Darunter, im Mittelpunkt des Rondells, befindet sich eine Präsentationsfläche mit einem elektrisch betriebenen Kompakttraktor. Er eignet sich insbesondere zum Einsatz in der Grundstückspflege in Wohngebieten, denn er arbeitet leise und komplett emissionsfrei.

Intelligenter Pflanzenschutz

Wenn wir uns dann links orientieren, sehen wir unsere drei Pflanzenschutzspritzen-Prototypen. Das erste Ausstellungsstück ist mit der sogenannten „See and Spray“-Technik ausgerüstet. Mit Hilfe modernster Kameratechnik sowie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist die Maschine in der Lage, Kulturpflanzen von Unkraut zu unterscheiden.

Das hat den Vorteil, dass in Zukunft nicht mehr großflächig gespritzt werden muss, sondern nur der Bereich behandelt wird, in dem auch wirklich Unkraut wächst. Dadurch können Landwirte bis zu 70% Pflanzenschutzmittel einsparen. Außerdem lernt das System ständig dazu und wird dadurch immer präziser und effizienter.

Als nächstes kommt unsere selbstfahrende autonome Feldspritze, die mit einem Raupenlaufwerk ausgestattet ist. Da diese Maschine keinen Fahrer und keine Kabine braucht, ist sie deutlich leichter und wendiger als heutige Spritzenmodelle. Das bedeutet, sie kann nach Niederschlägen früher wieder auf das Feld fahren, ohne den Boden zu stark zu verdichten.

Das dritte Exponat in diesem Bereich ist eine autonome Drohne, die in Zukunft eine Ergänzung zur herkömmlichen Feldspritze sein kann. Sie ist für Arbeiten auf Feldern entwickelt, die nur an bestimmten Stellen mit Unkraut befallen sind. Zu diesen Stellen fliegt die Drohne mit Hilfe von GPS-Technologie, um den Pflanzenschutz genau dort aufzubringen. Wir stehen hier vor drei übereinander gestapelten Containern, aus denen die Drohnen per Tablet-Steuerung einsatzbereit starten und bei Bedarf zurückkommen, um Pflanzenschutzmittel aufzufüllen oder den Akku zu wechseln. Ein weiterer Vorteil, der auf der Hand liegt: Das Ganze funktioniert natürlich völlig ohne Bodenverdichtung.

Einer überwacht viele

Als nächstes sehen wir einen halbautonomen Traktor. Auf dessen Motorhaube sitzt ein Sensor mit Kameratechnik und Satellitenreceiver, wodurch sich der Traktor selbst seinen Weg suchen kann, beispielsweise durch eine Obstplantage. Er orientiert sich dabei an den Sträuchern und Bäumen. Diese halbautonomen Traktoren kann man auch als Flotte einsetzen, per GPS wird ihr Standort von nur einer Person überwacht und gesteuert.

Jetzt sehen wir eine Maschine, die zwar auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit einem Schlepper hat, aber viel kompakter ist. Sie besteht eigentlich nur aus einer Motorhaube, unter der sich der Antrieb versteckt, und zwei Raupenlaufwerken. Ausgestellt ist sie auf unserem Messestand mit einer Scheibenegge. Dieser Schlepper hat eine Zugleistung von 250 kW – das entspricht der Leistung eines  8R-Schleppers – arbeitet aber rein elektrisch und völlig autonom. Natürlich haben wir sämtliche Vorteile genutzt, die uns die Elektrifizierung bietet: So ist der Traktor leichter, arbeitet präziser und zuverlässiger als Maschinen mit Verbrennungsmotor und kann per Tablet ferngesteuert werden.

Wir gehen weiter und sehen nun quasi das Skelett eines Schleppers mit unserem neuen stufenlosen Getriebe „eAutoPowr“. Eine Lichtinstallation, die die Stromübertragung veranschaulicht, gibt einen schematischen Einblick, wie diese neue Technik funktioniert – nämlich mit zwei E-Motoren. Der eine ist für die Überbrückung der Gänge zuständig, der andere generiert zusätzlich bis zu 100 kW Strom, die im Feld für Anbaugeräte zur Verfügung stehen. Die Geschwindigkeit wird stufenlos variiert und die hydrostatischen Komponenten werden durch einen E-Motor ersetzt, wodurch präziser und zuverlässiger gearbeitet werden kann.

Steuern statt lenken

Zum Abschluss stehen wir vor unserer Vision der Fahrerkabine der Zukunft. Der Mensch, der in der Kabine sitzt, lenkt nicht mehr das Fahrzeug, denn das arbeitet autonom. Stattdessen kann er seinen gesamten Betrieb steuern. Von hier aus ist er optimal vernetzt, hat über Displays Zugriff auf zahlreiche Daten und Informationen und kann sich jederzeit mit anderen Fahrern oder einem Vertriebspartner verbinden.

Nun habe ich euch alle Ausstellungsstücke zu den drei großen Themen der Zukunft der Landwirtschaft gezeigt: Automatisierung hin zur Autonomie, Elektrifizierung sowie künstliche Intelligenz. In unserer Future Technology Zone möchten wir euch unsere Vision der Anwendungsmöglichkeiten dieser Zukunftstechnologien zeigen. Dabei sind wir fast genauso gespannt wie ihr, wie die Landwirtschaft der Zukunft sich letztendlich entwickeln wird. Wer aber eine Idee davon bekommen möchte, sollte auf jeden Fall einen Besuch bei uns auf dem Stand in Halle 13 einplanen! 

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